Auf deutschen Straßen wird die Nutzung von Autogas immer beliebter – kein Wunder, schließlich ist der alternative Kraftstoff sparsam, sauber und entlastet die Umwelt im Vergleich zum herkömmlichen Benziner. In den letzten fünf Jahren wurden deshalb immer mehr Tankstellen umgerüstet, um auf die steigende Nachfrage zu reagieren. Das flächendeckende Versorgungsnetz erlaubt es, dass immer mehr Autofahrer ihre Autos umrüsten, um von den Vorteilen zu profitieren. Erfahren Sie, warum sich eine Umrüstung auf Autogas auch für Sie lohnt.
Worin unterscheiden sich LPG und CNG?
Autogas oder auch LPG besteht im Gegensatz zu Erdgas (CNG) aus einem Butan-Propan-Gemisch, das als Nebenprodukt der Erdölraffinerie, aber auch bei der Erdöl- und Erdgas-Förderung entsteht. Es verbrennt rückstandslos und sorgt für länger haltbare Motoren, da weniger aggressive Säuren enthalten sind als im normalen Kraftstoff. Verglichen mit einem Benziner entlastet LPG bei gleichbleibendem Verbrauch deutlich die Umwelt, da weniger CO2 ausgestoßen wird und es noch dazu sehr günstig ist. In Deutschland gibt es außerdem achtmal mehr LPG-Stationen als CNG-Tankmöglichkeiten.
Das sind die Vorteile auf einen Blick:
- Rückstandslose Verbrennung
- Länger haltbare Motoren
- Weniger CO2-Ausstoß im Vergleich zu Benzin
- Sehr günstige Preise
- Flächendeckendes Versorgungsnetz mit LPG-Tankstellen
Erdgas (CNG) besteht aus Methan und wird als natürliche Ressource gewonnen. CNG besitzt einen höheren Energiegehalt als LPG, emittiert fast keinen Feinstaub und besitzt zusätzlich einen geringeren CO2-Ausstoß als LPG. Dagegen ist es deutlich aufwändiger und teurer, sein Fahrzeug auf den Erdgas-Kraftstoff umzustellen, da der Tank sehr viel Platz einnimmt. Zusätzlich ist die enthaltene Energiemenge verglichen mit derselben Tankgröße eines Autogas-Fahrzeuges viel geringer.
Von diesen Steuervorteile können Sie bei der LPG-Umrüstung profitieren
Da Autogas im Vergleich zu Benzin ca. 10 % weniger CO2-Ausstoß verzeichnen kann und somit umweltfreundlicher ist, wird LPG als alternativer Kraftstoff subventioniert. Bis Ende 2022 erhalten LPG-Fahrzeughalter also Steuerbegünstigungen, die sich jedoch jährlich um 20 % verringern. Ab 2023 beträgt der Steuersatz für LPG 409 Euro pro 1.000 Kilo Autogas.
Eine besondere Regelung gibt es für Pkw mit Erstzulassung ab 1. Juli 2009, für die die neue Kfz-Steuer auf CO2-Basis gilt sowie bei Fahrzeugen, die zwischen 5. November 2008 und 30. Juni 2009 zugelassen wurden und bei denen die neue CO2-Steuer günstiger als die alte Hubraumsteuer ist. Hier kann es beispielsweise zu einer Reduzierung der Kfz-Steuer kommen, wenn Sie auf LPG nachrüsten.
Ist mein Auto auf Autogas umrüstbar?
Bei der Umrüstung auf Autogas wird ein stabiler Gastank im Kofferraum, unter dem Fahrzeugboden oder in der Reserveradmulde eingebaut. Von dort kann mithilfe einer Druckleitung der Kraftstoff in den Motorraum geleitet werden. Die Mechanik selbst wird also kaum verändert, es wird nur ein zusätzliches System zum Benzinantrieb – also eine Gasanlage eingebaut. Das bedeutet, dass der Betrieb nach einer Umrüstung auch mit beiden Kraftstoffen möglich wird.
Fast jeder Benziner kann umgerüstet werden, es ist nur wichtig, dass das Fahrzeug nicht zu alt und in gutem Zustand ist. Ansonsten lohnt sich der Autogas-Einbau nicht, weil sich die Kosten nicht amortisieren. Außerdem sollten die Anlassventile passen, denn sie dürfen z. B. nicht zu weich sein. Fallen dabei Mängel auf, müssen ggf. verschleißfeste Ventile und Ventilsitze nachgerüstet werden, was zu zusätzlichen Kosten führt. Deshalb lohnt es sich, sich von einer Fachwerkstatt ausführlich beraten zu lassen.
Bei Dieselfahrzeugen fehlt die Zündung durch eine Kerze, wodurch die Umrüstung auf Autogas kostspieliger und aufwändiger wird. Zusätzlich wird trotz LPG-Kraftstoff der Diesel noch mitgenutzt und verbrannt, sodass sich dessen Verbrauch nur geringfügig verringert.
Was kostet der Einbau einer LPG-Gasanlage?
Es gibt bereits einige Autohersteller, die Fahrzeuge anbieten, die serienmäßig auf Autogas eingestellt sind, wie z. B. Renault oder Dacia. Wenn Sie Ihr gebrauchtes Fahrzeug auf Autogas umrüsten wollen, hängt der Preis je nach Modell von der Art des Kraftstofftanks, der Leistung und der Zylinderzahl ab. Für einen Benziner bezahlen Sie für den LPG-Einbau zwischen 1.800 und 3.500 Euro, während die Umrüstung eines Diesels aus bereits genannten Gründen ca. 4.000 Euro kostet.
Wann amortisiert sich eine Umrüstung auf Autogas?
Für Vielfahrer sowie Fahrzeuge mit hohem Benzinverbrauch lohnt sich die Umrüstung auf Autogas durch den stabilen Autogaspreis sowie die steigenden Benzinpreise. Denn bereits nach etwa zwei Jahren bei einer Fahrleistung von jährlich 30.000 Kilometern amortisiert sich der LPG-Umbau. Tanken Sie für 50 Euro, legen Sie dafür aktuell ca. folgende Strecken zurück:
- 513 km mit Benzin
- 741 km mit Diesel
- 842 km mit Autogas
Diesel lohnt sich vor allem bei Fahrzeugen mit einem sehr hohen Kraftstoffverbrauch, also LKWs und Bussen, da es sonst länger dauert, bis sich die Kosten für die Umrüstung amortisieren. Das liegt daran, dass Diesel ebenso wie LPG steuerlich subventioniert wird und noch dazu günstiger als Benzin ist.
Eine Alternative zu LPG ist LNG für LKW. Wir sind maßgeblich am Ausbau der LNG Tankstellen in Deutschland beteiligt.
Warum steigen die Inspektionskosten mit einer LPG-Anlage?
Abhängig von Ihrem Modell steigen auch die Inspektionskosten für Ihr Fahrzeug mit nachgerüsteter LPG-Anlage. Denn nun muss die Gasanlage regelmäßig gewartet werden, was bei einem reinen Benziner nicht der Fall ist. Die Kontrollen sollten nach 20.000 bis 25.000 Kilometern erfolgen, die Kosten für die Wartung liegen bei etwa 100 bis 150 Euro. Zudem werden beispielsweise spezielle Zündkerzen gebraucht, falls diese ersetzt werden müssen, und auch eine Ventilspiel-Kontrolle wird vorgenommen, was zusätzliche Kosten verursachen kann. Bei jeder Hauptuntersuchung sowie bei Unfällen oder Reparaturen an der Gasanlage muss eine Gasanlagen-Prüfung vorgenommen werden.
Wie finde ich einen Autogas-Umrüster?
Eine Umrüstung auf Autogas sollte nur von qualifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden. Sinnvoll sind Fachwerkstätten, die auch die Prüfungen der Gasanlagen (Gasanlagenprüfung und Gassystemeinbauprüfung) übernehmen dürfen. Dank der fachlichen Expertise der Mitarbeiter einer LPG-Werkstatt entstehen auch keine Probleme bei der Abnahme durch den TÜV oder die DEKRA, bei der Wartung sowie im Autogas-Service.
Der Autogas-Umbau lohnt sich
Entscheiden Sie sich für einen Autogas-Umbau Ihres Benziners, sparen Sie nicht nur durch die steigenden Benzinpreise, die steuerliche Förderung und geringen Kraftstoffkosten von LPG entscheidend Geld – noch dazu verringern Sie auch den CO2-Ausstoß Ihres Fahrzeugs und schonen damit die Umwelt. Bei fast allen Benziner-Pkws ist eine Umrüstung unkompliziert möglich und die Kosten, um die Gasanlage nachzurüsten, amortisieren sich schon nach wenigen Jahren. Für Vielfahrer lohnt sich der Umstieg auf Autogas also, auch weil Sie so weitere Strecken zurücklegen können, indem Sie mit beiden Kraftstoffen flexibel fahren.
Fazit:
Egal, ob nachgerüstet oder als Neuwagen, der sauberere Kraftstoff lohnt sich
– zumal er rückstandslos verbrennt und auch die Motoren mit einer längeren Haltbarkeit davon profitieren!