Was Sie beim Kauf eines Flüssiggastanks beachten sollten
Die Möglichkeit, flexibel und frei zu entscheiden, bei wem Sie Ihr Flüssiggas kaufen, wird für Gaskunden zunehmend wichtiger. Um diese Freiheit zu genießen ist es allerdings notwendig, Besitzer eines Flüssiggastanks zu sein. In Deutschland sind Flüssiggastanks jedoch meist gemietet. Bei der Miete des Tanks sparen Sie zwar die Anschaffungs- und Wartungskosten, gehen in der Regel aber auch gleichzeitig einen langfristigen Gasliefervertrag ein. Das heißt, Sie sind über einen längeren Zeitraum an einen Lieferanten und seinen Preis gebunden. Preise zu vergleichen und sich bei einer Gaslieferung für den günstigsten Anbieter entscheiden zu können, ist dann nicht möglich. Wenn Sie sich diese Freiheit nicht nehmen lassen möchten und als Hausbesitzer darüber nachdenken, einen Flüssiggasbehälter zu kaufen, sollten Sie einige wichtige Dinge bedenken und beachten. Welche das sind, erfahren Sie auf dieser Seite.
Gastank mieten oder kaufen
Die Frage ist, ob Sie einen Flüssiggastank mieten oder kaufen möchten. Was sich finanziell langfristig für Sie auszahlt, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Gaspreise ab. Da dies nicht sicher vorhergesagt werden kann, spielen bei der Entscheidung für oder gegen den Kauf eines Flüssiggasbehälters nicht nur finanzielle Aspekte eine Rolle. Die bequemere Lösung ist sicherlich die Miete eines Gastanks. Hier müssen Sie sich weder um die Wartung noch um mögliche Reparaturen kümmern. Außerdem entfallen die Kosten für die Anschaffung des Tanks. Allerdings ist dieser Service nicht kostenlos. Sie erkaufen ihn sich mit einem langfristigen Vertrag, der Sie an einen Lieferanten bindet. Wenn Sie sich die Freiheit bewahren möchten, Flüssiggaspreise zu vergleichen und Ihr Gas beim jeweils günstigsten Anbieter zu kaufen, dann ist der Kauf eines eigenen Gastanks die einzig mögliche Lösung.
Vorteile Kauf
- freie Wahl des Gaslieferanten
- oft günstigere Gaspreise
- Gastank kann verkauft oder anderweitig genutzt werden
Nachteile Kauf
- Anschaffungskosten
- Wartungs- und Reparaturkosten
- Eigenverantwortung für Tanksicherheit
Wenn Sie sich am Ende dazu entscheiden, dass Sie einen Flüssiggastank kaufen möchten, gibt es schon vor dem Kauf einige wichtige Dinge zu beachten.
Den richtigen Gastank für den Kauf auswählen
Der Kauf eines Flüssiggastanks sollte gut vorbereitet sein. So lassen sich Probleme bei der Installation vermeiden und Kosten sparen. Bevor Sie einen Gastank kaufen, muss zunächst einmal die Standortfrage geklärt werden. Dazu muss die grundsätzliche Entscheidung getroffen werden, ob der Gasbehälter unterirdisch oder oberirdisch aufgestellt werden soll. Oberirdische Gastanks sind stets etwas günstiger als Flüssiggasbehälter, die im Erdreich versenkt werden. Dies liegt vor allem daran, dass unterirdische Gastanks aufwändiger isoliert werden müssen. Bevor Sie Angebote für den Kauf eines Flüssiggastanks einholen, muss noch die benötige Größe des Tanks ermittelt werden.
Diese ist in erster Linie abhängig von der zu beheizenden Wohnfläche. In Deutschland gibt es sowohl für unterirdische als auch für oberirdische Tanks drei Standardgrößen. Der kleinste Tank fasst 1,2 t oder 2700 Liter Gas. Bei der mittleren Größe sind es 2,1 t oder 4850 Liter. Im größten Standardmodell können 2,9 t oder 6.400 Liter Flüssiggas gespeichert werden. Die Preise variieren hier zwischen etwa 2.500 Euro für den kleinsten oberirdischen Tank und 4.900 Euro für das größte unterirdische Modell. Dazu kommen noch die Kosten für die Anlieferung und die Abnahme vor Ort. Diese Nebenkosten summieren sich auf zirka 350 bis 400 Euro.
Wichtig ist, die Kaufrechnung für Ihren Flüssiggastank sorgfältig aufzubewahren. Die Rechnung ist der Nachweis darüber, dass Sie der Eigentümer des Tanks sind. Diesen Eigentumsnachweis benötigen Sie zur Vorlage bei Ihrem Gaslieferanten. Ohne die Vorlage des Eigentumsnachweises darf er Ihren Tank nicht befüllen. So soll verhindert werden, das gemietete Tanks von nicht berechtigten Lieferanten befüllt werden.
Augen auf und Vorsicht beim Kauf eines gebrauchten Gastanks
Um die Investitionskosten niedrig zu halten, denken viele Hausbesitzer über den Kauf eines gebrauchten Flüssiggastanks nach. Da gute Gastanks durchaus 40 oder länger Jahre halten, spricht zunächst einmal nichts dagegen, sich für einen gebrauchten Flüssiggastank zu entscheiden.
Den vielfältigen Angeboten auf den bekannten Kleinanzeigenportalen ist jedoch mit Vorsicht zu begegnen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst einmal ist es für einen Laien nur schwer festzustellen, ob der Gasbehälter unbeschädigt und frei von Verunreinigungen im Inneren ist. Dazu kommt, dass in der Regel auch die Armaturen und Ventile nicht auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden können. Gibt es hier Probleme, kann dies nicht nur äußerst gefährlich, sondern auch recht teuer werden.
Eine weitere Herausforderung stellt der Transport eines gebrauchten Gastanks dar. So muss vor dem Transport im Behälter noch vorhandenes Gas aufwändig abgepumpt werden. Nur ein vollkommen leerer Tank darf transportiert werden. Der Transport selbst muss grundsätzlich von einer dazu autorisierten Fachspedition durchgeführt werden, deren Fahrer im Besitz eines gültigen ADR-Scheins sind.
Der Kauf eines gebrauchten Flüssiggasbehälters von privat ist deshalb mit einigen Risiken verbunden, die gründlich abgewogen werden müssen. Eine gute Alternative zum Kauf eines neuen Tanks ist jedoch der Erwerb eines professionell aufbereiteten gebrauchten Modells bei einem Fachhändler. Hier können Sie sicher sein, dass alle sicherheitsrelevanten Komponenten sorgfältig überprüft und bei Bedarf ausgetauscht wurden. Auch die Lackierung wird bei diesen Tanks oft erneuert.
Förderung beantragen
Der Kauf eines gebrauchten Flüssiggastanks ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, die Kosten der Anschaffung eines Gastanks zu senken. Um CO2-Emissionen zu reduzieren und die international vereinbarten Klimaziele zu erreichen, wird der Austausch alter Heizungen gegen moderne Systeme und auch Flüssiggastanks staatlich gefördert. Neben günstigen Krediten und Zuschüssen der Bundesanstalt für Wiederaufbau (BAFA) gibt es zahlreiche weitere Förderprogramme von Bund, Ländern und Gemeinden, die es Ihnen erleichtern, die Kosten einer Heizungserneuerung und damit auch des Kaufs eines Flüssiggastanks zu finanzieren. Wichtig ist hierbei jedoch, erst dann mit den Arbeiten zu beginnen, wenn der Antrag genehmigt wurde. Eine nachträgliche Förderung ist nicht möglich. Statt der BAFA-Förderung können Sie sich bei Maßnahmen zur energetischen Sanierung eines Hauses auch alternativ dazu entscheiden, steuerliche Vergünstigungen in Höhe von bis zu 40.000 Euro in Anspruch zu nehmen. Diese Möglichkeit bietet sich allen, die ihr selbst genutztes Eigenheim sanieren möchten.
Die Voraussetzungen zur Installation eines Gastanks schaffen
Ist die Entscheidung gefallen, eine alte Ölheizung aus Gas umzurüsten, gilt es die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, um den Gasbehälter sicher und fachgerecht installieren zu können. Als Hauseigentümer sollten Sie dafür sorgen, dass eine problemlose Zufahrt zum Aufstellort möglich ist und bei einem oberirdischen Tank ein Fundament gelegt und eine Betonplatte gegossen wurde. Wird Ihr neuer Gastank unterirdisch installiert, muss eine entsprechende Baugrube ausgehoben und vorbereitet werden. Nach der Lieferung und Montage des Flüssiggasbehälters muss vor der Befüllung und Inbetriebnahme noch eine Abnahmeprüfung durchgeführt werden.
Die Aufstellung des Gastanks ist nur einer von mehreren Schritten. Die Installation der Flüssiggasanlage ein weiterer. Damit sollten Sie einen Fachbetrieb für Gas- und Wasserinstallationen aus Ihrer Umgebung beauftragen. Dieser kümmert sich dann um
- den Einbau des Druckminderers
- die Verlegung der Rohrleitungen
- die Installation der Hauseinführung
- die Anbringung eines Gasströmungswächters
- den Einbau eines Isostücks bei unterirdisch verlegten Rohrleitungen
Sicherheit hat oberste Priorität
Bei der Installation und beim Betrieb eines Flüssiggastanks steht die Sicherheit stets an erster Stelle. Deshalb müssen die verbauten Komponenten von höchster Qualität und fachgerecht installiert sein. Unabhängig davon, wo der Gastank verbaut wird, muss er der jeweils gültigen Norm entsprechen. Für unterirdische Gastanks ist dies die DIN EN 14075, für oberirdische die DIN 12542.
Während bei den im Boden versenkten Gastanks eine Schutzisolierung gegen Rost vorgeschrieben ist, erhalten oberirdische Flüssiggastanks lediglich einen hellen Schutzanstrich. Qualitativ hochwertigere Modelle verfügen über eine besonders resistente Zwei-Komponenten-Beschichtung. Günstigere Tanks haben meist einen nur sehr einfachen Lackanstrich.
Besonderes Gewicht hat das Thema Sicherheit bei unterirdischen Gastanks. Hier spielt die Isolierung eine zentrale Rolle. Ist diese beschädigt, hat dies erhebliche Folgen. Unter Umständen muss dann der gesamte Gastank ausgetauscht werden. In jedem Fall muss aber eine sogenannte KKS-Anlage aufwändig nachgerüstet werden, um eine Korrosion des Gastanks zu verhindern.
Auch bei Armaturen auf Qualität und Sicherheit achten
Die Armaturen sind ebenfalls sicherheitsrelevante Komponenten einer Flüssiggasanlage. Deshalb ist auch bei Sicherheitsventilen, bei Armaturen zum Befüllen und zur Gasentnahme auf einen tadellosen Zustand zu achten. Die Anzeige zur Messung des Füllstandes ist ebenfalls ein wichtiges Bauteil zum reibungslosen Betrieb einer Flüssiggasanlage. Neue Armaturen müssen vor der Auslieferung perfekt abgedichtet und auf ihre Dichtheit überprüft worden sein. Das gilt auch für den Gastank selbst, der vom TÜV oder einer anderen zugelassenen Überwachungsstelle überprüft worden sein muss.
Wartung und vorgeschriebene Prüfungen
Als Besitzer eines Gastanks ist es Ihre Aufgabe, sich um die Sicherheit und die vorgeschriebene Flüssiggastankprüfung der Anlage zu kümmern. Die alle zwei Jahre fällige äußere Prüfung erfordert einen nur geringen Aufwand und kann in vielen Fällen sogar von entsprechend autorisierten Tankwagenfahrern bei der Lieferung einer neuen Tankfüllung durchgeführt werden. Eine solche Prüfung in Verbindung mit einer Flüssiggaslieferung wird mit etwa 55 Euro in Rechnung gestellt. Wird die Prüfung separat beauftragt, ist mit Kosten in Höhe von zirka 85 Euro zu rechnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen oberirdischen oder einen unterirdischen Tank handelt.
Das gilt auch für die alle zehn Jahre fällige Rohrleitungsprüfung, die mit etwa 155 Euro zu Buche schlägt. Deutlich kostenintensiver ist die ebenfalls alle zehn Jahre vorgeschriebene innere Prüfung eines Gastanks. Sollte diese Frist abgelaufen sein, wird sich kaum ein Lieferant finden lassen, der den Tank befüllt. Trotz der Kosten der Prüfung von etwa 360 Euro für einen oberirdischen und 655 Euro für einen unterirdischen Gasbehälter sollten Sie sich also rechtzeitig um ein aktuelles Prüfzertifikat kümmern.
Das sind die häufigsten Mängel bei einer Flüssiggasanlage
Wird bei einer der vorgeschriebenen Prüfungen ein Mangel an Ihrem Gastank entdeckt, muss dieser zeitnah behoben werden. Die häufigsten Mängel sind
- Lackschäden bei oberirdischen Gastanks
- defekte Sicherheitsventile
- Schäden an der Isolierung unterirdischer Tanks
Als Eigentümer des Tanks müssen Sie für die mit der Reparatur verbundenen Kosten selbst aufkommen. Während die Neulackierung eines oberirdischen Tanks ab zirka 320 Euro zu bekommen ist, kostet der Austausch eines defekten Sicherheitsventils je nach Aufwand ab etwa 400 Euro. Liegt eine Beschädigung der Isolierung eines unterirdischen Gastanks vor, muss eine KKS-Anlage nachgerüstet werden. Die Kosten dafür betragen etwa 600 Euro.
Installation und Wartung eines Gastanks – hier ist Professionalität gefragt
Sowohl die Installation als auch die Wartung und Reparatur eines Flüssiggastanks ist eine Sache für echte Profis. Hobbybastler und Heimwerker verfügen in der Regel nicht über ausreichende Kenntnisse und die Erfahrung, die nötig ist, um alle sicherheitsrelevanten Aspekte zu beachten. Fehler und Nachlässigkeiten bei der Aufstellung, der Wartung oder einer Reparatur können nicht nur finanziell fatale Folgen haben. Deshalb sollten Sie es nur ausgewiesenen Experten überlassen, sich um Ihre Flüssiggasanlage zu kümmern.
Flüssiggaspreise vergleichen und günstig einkaufen
Als Besitzer Ihres eigenen Gastanks haben Sie die Freiheit, Flüssiggaspreise zu vergleichen und den Lieferanten auszuwählen, der Ihnen die attraktivsten Konditionen anbieten kann. Diesen Vorteil sollten Sie natürlich nutzen und dort Ihr Flüssiggas bestellen, wo Sie den günstigsten Preis bekommen. Achten Sie beim Vergleich nicht nur auf den reinen Gaspreis, sondern auch auf versteckte Nebenkosten, wie etwa Liefergebühren oder Anfahrtskosten. Denn schließlich haben Sie sich Ihren eigenen Gastank ja gekauft, um am Ende Geld zu sparen.
Steuer-Tipp:
Die Wartungskosten für Ihren Flüssiggastank lassen sich von der Steuer absetzen.
Vor Ort Beratung von Barmalgas:
Unsere Experten beraten Sie auch gerne persönlich vor Ort zur Lagerung und Flüssiggas-Preisen.
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