CO2-Steuer ab 2021 – der große Überblick

Seit Januar 2021 gilt in Deutschland die CO2-Steuer, mit deren Hilfe angeregt werden soll, CO2 einzusparen. Denn ab sofort werden höhere Preise für das Heizen mit Öl oder Erdgas festgelegt, auch die Nutzung von fossilen Kraftstoffen wird besteuert. Nur mit einem Umstieg auf erneuerbare Technologien, Heiz- und Kraftstoffe gelingt es, der globalen Erwärmung entgegenzuwirken und die Umwelt zu schonen. Erfahren Sie in diesem Artikel, für welche Brennstoffe die CO2-Steuer gilt, wie hoch sie ist und mit welchen Maßnahmen Sie Geld sparen können.

Für welche Brennstoffe gilt die CO2-Steuer?

Der Ausstoß von Treibhausgasen muss sinken, deshalb wurde im Brennstoffemissionshandelsgesetz festgelegt, dass fossile Kraft- und Brennstoffe zukünftig teurer werden. Dazu zählen:

  • Benzin
  • Diesel
  • Heizöl
  • Erdgas
  • Flüssiggas
  • Flugbenzin
  • Kohle (ab 2023)
  • Fernwärme (wenn zur Erzeugung Gas oder Öl verbrannt werden)

Das bedeutet, dass Unternehmen, die diese Stoffe auf den Markt bringen, Emissionsrechte erwerben müssen. Auch für die Verbraucher sind damit höhere Kosten verbunden, denn die CO2-Steuer wirkt sich direkt auf die Gaspreise aus. 2021 und 2022 sind Biobrennstoffe wie Biodiesel, Biogas oder pflanzliche Öle, die zum Heizen oder als Treibstoff verwendet werden, noch von der CO2-Steuer ausgeschlossen. Aber zukünftig sollen auch hier höhere Kosten anfallen. Nicht von der CO2-Steuer betroffen sind dagegen Holzbrennstoffe, wie Torf, Holzkohle, Hackschnitzel oder Pellets.

Wie wird die CO2-Steuer berechnet?

Die CO2-Steuer wird je Tonne Emission, die bei der Verbrennung des Heiz- oder Kraftstoffes freigesetzt wird, berechnet. Wenn ein Brennstoff, der von der Steuer betroffen ist, in den Warenverkehr gelangt, muss der Händler oder Produzent ein Emissionszertifikat bei der Deutschen Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt kaufen. Dabei sind für jedes Jahr bis 2025 bestimmte Preise für die Emissionszertifikate im Brennstoffemissionshandelsgesetz festgelegt. Zudem sind Händler verpflichtet, an das Umweltbundesamt zu melden, wie viele Zertifikate sie im Jahr gekauft haben. Ab 2026 soll die Menge an verfügbaren Zertifikaten eingegrenzt werden, sodass die Klimaziele erreicht werden können.

Wie hoch ist die CO2-Steuer?

Die Preise für die Emissionszertifikate sind, wie bereits erwähnt, staatlich festgelegt. Die Kosten für die CO2-Emission sind dabei nicht direkt an den Verbrauch gekoppelt, sondern mit dem Inverkehrbringen der Brennstoffe verbunden.

Pro Zertifikat dürfen Unternehmer eine Tonne CO2 verkaufen. Dabei steigen die Abgaben für eine Tonne fossiler Brenn- und Kraftstoffe jährlich. Im Jahr 2021 fallen beispielsweise 25 Euro pro Tonne klimaschädlichen Gases an, im Jahr 2025 sind es bereits 55 Euro.

Folgende Preise erwarten Unternehmer und Verbraucher seit Januar 2021:

  • 25 Euro pro Tonne CO2 ab 2021
  • 30 Euro pro Tonne CO2 ab 2022
  • 35 Euro pro Tonne CO2 ab 2023
  • 45 Euro pro Tonne CO2 ab 2024
  • 55 Euro pro Tonne CO2 ab 2025

 

Ab 2026 gibt es dagegen keinen Festpreis mehr für Emissionsrechte. Stattdessen bildet sich der Preis zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO2 durch eine Versteigerung der Emissionszertifikate. Ab 2027 gibt es auch keinen Preiskorridor mehr – je nach Nachfrage am Markt entsteht so der Preis für ein CO2-Zertifikat und kann dementsprechend teuer werden.

Die Kosten durch die CO2-Steuer kommen nicht nur auf Produzenten und Unternehmer zu, auch die Verbraucher sind direkt betroffen, da der Preisaufschlag meistens direkt an diese weitergegeben wird. Je nach dem, welche Kraft- und Brennstoffe Sie verwenden, müssen Sie ab 2021 also mit höheren Kosten rechnen.

Diese Mehrkosten entstehen bei folgenden Heiz- und Kraftstoffen:

Brennstoff20212025
Diesel8 ct pro Liter17,6 ct pro Liter
Benzin7 ct pro Liter15,4 ct pro Liter
Heizöl8 ct pro Liter17,4 ct pro Liter
Erdgas0,5 ct pro Kilowattstunde1,3 ct pro Kilowattstunde

 

CO2-Steuer sparen – Möglichkeiten im Überblick

Sicherlich stellen Sie sich die Frage, wie Sie am besten CO2-Steuer sparen können – das ist ganz abhängig davon, wie Sie leben. Grundsätzlich geht es darum, im täglichen Leben so wenig wie möglich CO2 zu emittieren. Als häufiger Autofahrer zahlen Sie beispielsweise mehr, als wenn Sie oft die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Auch als Besitzer von alten, unsanierten Gebäuden müssen Sie mit hohen Kosten rechnen, da diese oft nicht genügend gedämmt sind und so wertvolle Heizwärme verlieren.

Umstieg auf effizientere Brennwerttechnik

Steigen Sie auf effizientere Brennwerttechnik um. Ersetzen Sie also alte Anlagen durch neue Technik, um die Effizienz ihrer Heizung zu steigern.

Bessere Wärmedämmung

Sorgen Sie für eine gute Dämmung Ihrer vier Wände, um so Heizverluste zu verringern und Heizkosten zu sparen. Dadurch senken Sie Ihren Wärmebedarf und verbrauchen weniger Heizenergie, wodurch Sie sparen können.

Umstieg auf Elektromobilität

Nutzen Sie Elektroautos oder Fahrzeuge mit Brennstoffzelle, anstatt weiter mit Ihrem Benziner oder Diesel zu fahren. Mit dem klimafreundlichen Antrieb vermeiden Sie unnötige CO2-Emissionen und werden gleichzeitig staatlich gefördert. Eine andere Möglichkeit, Kraftstoff zu sparen ist, einfach das Auto stehen zu lassen und Strecken zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen.

Preise beobachten & vergleichen

Egal ob es um die Preise von Diesel und Benzin oder die Flüssiggaspreise geht – finden Sie günstige Anbieter und achten Sie darauf, Ihre Kraft- und Heizstoffe zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen. Die Preise schwanken oft saisonal bzw. tageszeitenabhängig. Haben Sie deshalb die Preise stets im Blick, um möglichst günstig Ihre Vorräte an Heiz- und Kraftstoffen aufzufüllen.

Es lohnt sich nicht nur aus klimatechnischer Sicht, auf erneuerbare Technologien zu setzen und regenerative Energie zu nutzen, auch finanzielle Gründe sprechen dafür. Seit 2020 gibt es beispielsweise staatliche Förderungen für Heizungen, die erneuerbare Energien einbeziehen sowie für die energetische Sanierung von Gebäuden. Solarthermische Anlagen, Biomasseheizkessel und Wärmepumpen werden so vom Staat bezuschusst. Gleichzeitig sinken auch die Stromkosten, da die Einnahmen aus dem Emissionshandel dafür genutzt werden, Privathaushalte finanziell zu entlasten, um die durch die CO2-Steuer gestiegenen Kosten auszugleichen.

CO2-Steuer im Vergleich: Ölheizung vs. Gasheizung

Vergleicht man den Verbrauch eines Einfamilienhauses mit Ölheizung mit einem, in dem eine Gasheizung verwendet wird, ergeben sich durch die CO2-Steuer sichtbare finanzielle Unterschiede, die es zu beachten gilt. Dabei wird von einem Musterhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 2.000 Litern Heizöl bzw. einem Erdgasverbrauch von 20.000 kWh pro Jahr ausgegangen.

HeizölErdgas
CO2-Abgabe 2021158 Euro/Jahr120 Euro/Jahr
CO2-Abgabe 2022190 Euro/Jahr144 Euro/Jahr
CO2-Abgabe 2023221 Euro/Jahr168 Euro/Jahr
CO2-Abgabe 2024284 Euro/Jahr216 Euro/Jahr
CO2-Abgabe 2025348 Euro/Jahr264 Euro/Jahr

 

Durch die Werte wird sichtbar, dass eine Erdgasheizung über die Jahre gerechnet viel günstiger ist, da diese weniger zusätzliche CO2-Abgaben erfordert. Das liegt daran, dass Heizöl höhere klimaschädliche Auswirkungen bei seiner Emission hat als Erdgas und dadurch höher bepreist wird. Besitzen Sie also eine Ölheizung, sollten Sie langfristig Ihren Umstieg auf ein anderes Heizungssystem planen, denn schon 2025 müssen Sie jährlich ca. 350 Euro mehr bezahlen als bis 2021. Entdecken Sie stattdessen das Sparpotential von Gasheizungen, die recht niedrige Emissionswerte bei fossilen Brennstoffen aufweisen.

Im Vergleich mit Öl zeigt Flüssiggas beispielsweise folgende Eigenschaften:

  • größerer Brennwertbereich
  • 15 % weniger CO2-Ausstoß
  • 40 % weniger Stickoxide emittiert
  • 97 % weniger Feinstaub-Emission
  • preisstabil

Fazit: Individuell auf die CO2-Steuer reagieren

Ab 2021 soll der Umstieg auf erneuerbare Technologien und Energien gefördert werden, um einen bewussteren Umgang mit fossilen Energieträgern zu schaffen. Deshalb wurde die CO2-Steuer eingeführt. Egal ob Sie Produzent oder Verbraucher sind, durch diese Steuer entstehen für fossile Kraft- und Brennstoffe erhöhte Kosten. Um diese zu reduzieren, lohnt es sich beispielsweise, lieber Flüssiggas zu kaufen, als weiterhin auf klimaschädliche Ölheizungen zu setzen. Aber auch der Umstieg auf Heizungen mit Wärmepumpen oder Solarwärme sowie auf Elektromobilität sind Maßnahmen, mit denen Sie langfristig Kosten sparen können und gleichzeitig klimafreundliche Technologien nutzen können.