Um die international vereinbarten Klimaziele zu erreichen, wird auch in Deutschland die Energiewende vorangetrieben. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Heizen. In deutschen Eigenheimen stehen oft noch alte Ölheizungen, die den neuen strengeren Emissionsvorschriften nicht mehr gerecht werden. Dennoch müssen Besitzer von Ölheizungen nicht fürchten, dass ihnen ihr Wärmespender bald abgeschaltet wird. Was Sie zum Ölheizungsverbot wissen müssen und welche Alternativen Sie haben, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Große Verunsicherung bei Hausbesitzern

Die Diskussion um das Verbot von Ölheizungen hat viele Besitzer solcher Anlagen stark verunsichert. Grundsätzlich kann jedoch zunächst einmal Entwarnung gegeben werden. Auch wenn ab dem Jahr 2026 keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden dürfen, so können bestehende Anlagen auch weiterhin betrieben werden.

Wer unbedingt auf Öl als Energieträger beim Heizen setzen möchte, der kann noch bis Ende 2025 eine neue Ölbrennwertheizung einbauen lassen. Eine Förderung gibt es dafür jedoch nicht mehr. Ebenfalls nicht mehr förderwürdig sind reine Gasheizungen, die jedoch auch über 2026 hinaus erlaubt bleiben. Auch Öl-Hybridheizungen, das sind Anlagen bei denen eine Ölheizung mit der Nutzung von erneuerbaren Energien gekoppelt ist, sind von dem Ölheizungsverbot nicht betroffen.

Diese Entwarnung gilt jedoch nicht universal. Das 2020 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz sieht vor, dass Ölheizungen, die vor dem Jahr 1992 installiert wurden, ausgetauscht werden müssen. Allerdings gilt auch diese Regelung wieder nicht für alle Hausbesitzer. Nur wenn das selbst genutzte ältere Ein- oder Zweifamilienhaus nach dem Stichtag 01.02.2002 gekauft oder geerbt wurde, muss die Heizung ausgetauscht werden.

Befindet sich die Immobilie schon länger im Besitz der aktuellen Eigentümer, besteht keine Verpflichtung, die Heizung auszutauschen. Unabhängig vom Zeitpunkt der Übernahme des Hauses müssen auch Heizkessel, die mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik arbeiten, nicht ersetzt werden. Dies gilt ebenso für Kessel, die eine Heizleistung von weniger als 400 kW haben.

Welche Strategie ist bei der Erneuerung der Heizungsanlage sinnvoll?

Für Besitzer von Ölheizungen stellt sich nun die Frage, welche Strategie sie bei der Erneuerung ihrer Heizungsanlage verfolgen sollten. Bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage spielen neben ökologischen Aspekten auch finanzielle Überlegungen eine wichtige Rolle.

Den alten Öl-Brennkessel gegen ein neueres, effizienter arbeitendes Modell auszutauschen ist nur bedingt empfehlenswert, da es für diese Option keine finanzielle Unterstützung von Bund, Ländern oder Gemeinden gibt. Darüber hinaus ist auch damit zu rechnen, dass die Preise für Heizöl in Zukunft überdurchschnittlich steigen werden. Die CO2-Bepreisung trägt zu dieser Entwicklung ebenso bei wie die sich verändernde Marktlage. Außerdem ist noch nicht abschließend geklärt, inwiefern das Ölheizungsverbot in Zukunft noch ausgeweitet wird.

Heizung kostengünstig von Öl auf Gas umrüsten

Wenn kein Austausch der kompletten Anlage, sondern lediglich eine Modernisierung der bestehenden Heizung beabsichtigt ist, können Sie Ihre Anlage kostengünstig von Öl auf Gas umrüsten. Da Gasheizungen anders als Ölheizungen nicht verboten werden, sind Sie mit dieser Lösung in jedem Fall auf der sicheren Seite. Der für die Umrüstung notwendige technische und finanzielle Aufwand ist im Gegensatz zu anderen umweltschonenden Optionen recht überschaubar.

Die Umstellung von Öl auf Gas ist selbst dann zu realisieren, wenn der Anschluss an eine Gasleitung nicht möglich ist. In diesem Fall wird die Heizung mit Flüssiggas betrieben. Dieses wird in dafür vorgesehenen Tanks gelagert, die Sie flexibel befüllen können. Das bedeutet, Sie können Flüssiggas kaufen, wenn der Preis gerade günstig ist. So haben Sie die Möglichkeit, durch die Beobachtung der Flüssiggaspreise selbst Einfluss auf Ihre Heizkosten zu nehmen.

Hybridheizungen, die umweltfreundliche Alternative

Mittel- und langfristig betrachtet empfiehlt es sich, eine Flüssiggasheizung mit der Nutzung von erneuerbaren Energien zu kombinieren. Da die CO2-Bepreisung in Zukunft kontinuierlich steigen wird, sollte die Nutzung fossiler Brennstoffe, wo immer möglich, reduziert werden. Ein erster Schritt in diese Richtung sind Hybridheizungen, bei denen die Gasheizung mit einer Wärmepumpe gekoppelt wird. Diese liefert im Sommer ausreichend Energie, um die Warmwasserbereitung zu gewährleisten.

Lediglich im Winter, wenn die Außenluft nicht warm genug ist, um die Wärmepumpe effizient zu betreiben, springt die Gas-Brennwerttherme an, um für wohlige Wärme im Haus zu sorgen. Der Einbau einer Wärmepumpe wird mit Fördermitteln unterstützt, die für die Komponenten der Anlage gewährt werden, die mit erneuerbaren Energien arbeiten.

Vollständige Umrüstung auf erneuerbare Energien oft nicht möglich

Wer ganz auf die erneuerbaren Energien und damit auf die umweltfreundlichsten Optionen setzen möchte, der wird dabei mit Zuschüssen und günstigen Krediten auf vielfältige Weise unterstützt. Allerdings ist der Umstieg auf nachhaltige Konzepte nicht überall möglich und in jedem Fall mit einem erheblichen baulichen und finanziellen Aufwand verbunden, der durch die großzügige staatliche Förderung nur teilweise kompensiert wird.

Ältere Gebäude, bei deren Planung und Bau energetische Aspekte kaum berücksichtigt wurden, sind in den meisten Fällen konzeptionell und wirtschaftlich nicht für eine komplette Umstellung auf erneuerbare Energien geeignet.

Erfahrene Energieberater zeigen Alternativen auf

Wenn Sie Ihre alte Ölheizung jedoch gegen eine modernere, effizientere und umweltfreundliche Anlage austauschen möchten, stellt eine Flüssiggasheizung in Kombination mit einer Wärmepumpe eine attraktive Alternative dar. Welche Möglichkeiten Sie in Ihrem individuellen Fall haben, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und welche Förderprogramme Sie nutzen können, erfahren Sie in einem Gespräch mit einem kompetenten Energieberater.

Bevor Sie mit der Erneuerung Ihrer Heizungsanlage beginnen, sollten Sie sich umfassend informieren, um eine Lösung zu finden, die sich auch langfristig betrachtet als tragbar und sinnvoll erweist. Unabhängig vom Verbot alter Ölheizungen lohnt es sich immer, über eine umweltfreundliche Alternative nachzudenken.