So finden Sie die Flüssiggasheizung, die Ihren Bedürfnissen gerecht wird

Nicht zuletzt aufgrund zunehmend strenger Emissionsgesetze entschließen sich immer mehr Hausbesitzer dazu, ihre alte Ölheizung auf Flüssiggas umzurüsten und somit gegen ein modernes und umweltfreundlicheres System auszutauschen. Liegt das Haus jedoch in einer Umgebung, in der ein Anschluss an das öffentliche Gasnetz zur Versorgung mit Erdgas nicht möglich ist, muss trotzdem nicht auf eine neue Gasheizung verzichtet werden. In diesem Fall haben Sie die Möglichkeit, auf Flüssiggas auszuweichen. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, was Sie bei der Anschaffung einer Flüssiggasheizung beachten sollten und welche Voraussetzungen Sie schaffen müssen, um einen Flüssiggastank aufstellen zu können.

 

Die Gasart macht den Unterschied

Bei einer Flüssiggasheizung handelt es sich im Prinzip um eine ganz normale Gasheizung. Der einzige Unterschied ist die Art des Gases, mit dem der Brenner befeuert wird. Statt Erdgas oder auch Biogas kommt hier Flüssiggas zum Einsatz. Flüssiggas besteht in der Regel aus einer Mischung von Propan und Butan. Diese Gase sind eigentlich Nebenprodukte, die bei der Förderung und Verarbeitung von Erdöl und Erdgas entstehen. Schon bei einem relativ geringen Druck ändert sich der Aggregatzustand der beiden Flüssiggaskomponenten von gasförmig zu flüssig. Durch diesen Vorgang reduziert sich das Volumen der Gase deutlich. Aufgrund der Komprimierung ist die Lagerung des Energieträgers auch in kleineren Tanks möglich.

 

Für jeden Bedarf die passende Tankgröße

Unter Berücksichtigung der zu beheizenden Fläche und der vorhandenen Dämmung wird der Energiebedarf eines Hauses berechnet. Dies ist notwendig, um die passende Größe des Flüssiggastanks zu bestimmen. Dabei haben Sie die Wahl zwischen drei Standardgrößen. Bei einem hohen Energiebedarf stehen Ihnen Tanks mit einem Volumen von 6.400 Litern und einer Füllmenge von 2,9 Tonnen zur Verfügung. Gut gedämmte Häuser jüngerer Baujahre kommen in vielen Fällen aber schon mit dem kleinsten Standardtank aus. Dessen Volumen von 2.700 Litern und die Füllmenge von 1,2 Tonnen reicht in einem typischen mitteleuropäischen Winter aus, um genügend Flüssiggas für eine Heizperiode zu speichern. Wer einen etwas höheren Gasbedarf hat, kann sich für ein Modell mittlerer Größe entscheiden und einen Flüssiggastank kaufen, der ein Volumen von 4.850 Litern besitzt und eine Füllmenge von 2,1 Tonnen bietet.

 

Gastank günstig oberirdisch aufstellen oder unsichtbar im Boden versenken

Flüssiggastanks werden in der Regel außerhalb des Hauses im Garten aufgestellt. Wer das harmonische Gesamtbild seines Gartens nicht durch einen Gastank stören möchte, versenkt diesen in einer Grube, die anschließend sogar mit Rasen oder anderen flach wurzelnden Gewächsen bepflanzt werden kann. In diesem Fall ist lediglich der Deckel des Domschachts zu sehen, in dem sich der Einfüllstutzen und die nötigen Armaturen verbergen. Diese Alternative verursacht allerdings höhere Kosten als die oberirdische Aufstellung des Tanks.

Neben der oberirdischen und der unterirdischen Variante gibt es eine dritte Option. Dabei wird der Flüssiggasbehälter nur halbhoch im Erdreich vergraben. Die Kosten dafür entsprechen jedoch denen eines unterirdischen Tanks, ohne dessen optische Vorteile zu bieten. Ist innerhalb des Hauses ein genügend großer, gut belüfteter oberirdischer Heizungsraum vorhanden, kann der Gastank auch hier aufgestellt werden. Wenn Sie einen Flüssiggastank kaufen, sollten Sie mit Preisen zwischen etwa 2.500 Euro für einen oberirdischen Tank der kleinsten Größe und zirka 5.000 Euro für den größten in der Erde versenkbaren Standardtank rechnen.

 

Flüssiggastank mieten oder kaufen – eine Frage der Kosten und der Bequemlichkeit

Diese Investitionen können Sie vermeiden, indem Sie einen Flüssiggastank mieten. In diesem Fall zahlen Sie einen vertraglich festgelegten Betrag an den Eigentümer des Gastanks. Das ist in den meisten Fällen der Lieferant, über den Sie Ihr Flüssiggas beziehen. In der Miete von etwa 120 Euro pro Jahr enthalten sind auch die Kosten für die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen und die regelmäßige Wartung des Tanks. Um diese Dinge müssen Sie sich als Besitzer des Tanks selbst kümmern. Den Servicevorteil und die Bequemlichkeit der Miete erkaufen Sie sich allerdings mit einem langfristigen Liefervertrag. Dadurch sind Sie an einen Lieferanten und dessen Preispolitik gebunden.

Wenn Sie einen Flüssiggastank kaufen, können Sie selbst die Flüssiggaspreise vergleichen und beim günstigsten Anbieter Ihr Flüssiggas bestellen. Hier gilt es also genau abzuwägen, welche der beiden Optionen, der Kauf oder die Miete, für Sie persönlich langfristig betrachtet die günstigere Variante ist. Die Nutzungsdauer eines Flüssiggastanks beträgt mindestens 40 Jahre. Regelmäßig gewartete und gut gepflegte Exemplare halten sogar noch deutlich länger.

 

Regelmäßig überwachte und fachgerecht installierte Flüssiggasanlagen sind sicher

Die regelmäßige Wartung und Überprüfung der Anlage ist nicht zuletzt aus Gründen der Sicherheit unverzichtbar. Werden die gesetzlichen Vorschriften eingehalten und alle Installations- und Wartungsarbeiten von zertifizierten Fachbetrieben vorgenommen, kann eine Flüssiggasanlage sicher und ohne Bedenken betrieben werden. Eine Flüssiggasheizung als gefährlich zu bezeichnen ist also keinesfalls gerechtfertigt.

 

Kostensenkung durch staatliche Förderung

Wenn Sie Ihre alte Ölheizung austauschen und mit einer Flüssiggasheizung in die Zukunft starten möchten, empfiehlt es sich, die Gasheizung mit anderen innovativen und umweltfreundlichen Komponenten zu kombinieren. Die mit dem Umrüsten auf Flüssiggas entstehenden Kosten werden unter bestimmten Voraussetzungen durch großzügige staatliche Förderungen für Flüssiggas und günstige Kredite ausgeglichen. Für eine Gas-Hybridheizung, bei der eine Flüssiggastherme durch eine Anlage unterstützt wird, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird, können Sie eine Förderung von bis zu 30 Prozent der Investitionskosten erhalten. Selbst wenn die neue Heizung zunächst lediglich so konzipiert ist, dass innerhalb von zwei Jahren eine Nachrüstung mit einer Anlage zur Nutzung regenerativer Energien möglich ist, wird die mit bis zu 20 Prozent gefördert. Dazu kommen noch einmal 10 Prozent, wenn Sie als Hausbesitzer Ihre alte Ölheizung gegen eine mit Flüssiggas betriebene Brennwerttherme austauschen.

 

Die Vor- und Nachteile einer Flüssiggasheizung

Eine Flüssiggasheizung stellt also insbesondere in Verbindung mit der Nutzung regenerativer Energien ein zukunftsfähiges Konzept dar, das den immer strenger werdenden Emissionsvorschriften gerecht wird.

Die grundsätzlichen Vorteile eine Flüssiggasheizung sind

 

  • die Unabhängigkeit vom öffentlichen Gasnetz
  • der gegenüber Erdgas höhere Energiegehalt
  • die saubere Verbrennung
  • die nachhaltige Produktion von Flüssiggas

 

Den Vorteilen gegenüber stehen der zusätzliche Platzbedarf für den Tank sowie die mit der Anschaffung oder der Miete des Flüssiggasbehälters verbundenen finanziellen Aufwendungen. Darüber hinaus fallen Kosten für die regelmäßig vorgeschriebenen Sicherheitsüberprüfungen der Flüssiggasheizung an. Da diese jedoch lediglich alle zwei beziehungsweise zehn Jahre anfallen, hält sich dieser finanzielle Aufwand aber in überschaubaren Grenzen. Zusammenfassend betrachtet bietet eine moderne Flüssiggasheizung gegenüber einer alten Ölheizung also deutliche Vorteile, die Sie zudem mit einer großzügigen staatlichen Förderung günstig erkaufen können.